Nach einer gemeinsamen Fahrt von Hbf. Hamm beginnen wir unser Programm am Vormittag mit einer Stadtführung „Von der Mutter des Bauern Tiedi zur Mutter des Grundgesetzes“: Von Gleichberechtigung wollten Männer lange nichts wissen. Dennoch hat es immer wieder Frauen gegeben, die die bürgerliche Gesellschaft maßgeblich mitgeprägt haben: so wie Wilburga Tiedi im Jahr 1009 – noch vor der Gründung Bielefelds. Und im vergangenen Jahrhundert Frieda Nadig, eine der „Mütter des Grundgesetzes“. Deren Engagement ist Artikel 3 des Grundgesetzes zu verdanken: „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Nach einem gemeinsamen Mittagessen (in der Gebühr enthalten) erwartet uns nachmittags eine Führung durch die Ausstellung „Stellung beziehen – Käthe Kollwitz“ in der Kunsthalle Bielefeld. In der Ausstellung begegnen sich mit Käthe Kollwitz und Mona Hatoum zwei Künstlerinnen, die mit ihrer Kunst ein Mahnmal gegen Leid und Unterdrückung setzen und für mehr Menschlichkeit eintreten.
Käthe Kollwitz (1867–1945) hat wie wenige andere ihre Kunst mit einem sozialpolitischen, humanitären und pazifistischen Engagement verbunden. Zudem spiegeln sich Kollwitz‘ Erfahrungen zweier Weltkriege und deren Folgen, darunter der Verlust des eigenen Sohnes, der 1914 fiel, in ihrem Werk.
Die Arbeiten der in Beirut geborenen Künstlerin Mona Hatoum (*1952, lebt in London), erweitern die Ausstellung um eine globale Perspektive. Wie Kollwitz thematisiert auch Hatoum menschliche Grunderfahrungen. Schmerz, Leid und Verletzlichkeit, aber auch das Vertraute und Häusliche, das durch institutionelle Gewalt und Machtsysteme zerstört, gefährdet oder verfremdet wird.“
S.
https://kunsthalle-bielefeld.de/programm/ausstellungen/stellung-beziehen-kaethe-kollwitz/